In den nächsten Tagen sammeln wir hier noch Bilder und Videos von Monnem Pride – schaut wieder vorbei!
Gemeinsam sind wir stark!
Mit diesem Motto hat das QZM mit den zahlreichen queeren regionalen Vereinen, Organisationen und Einzelpersonen die Herausforderung angenommen, das vom CSD Rhein-Neckar e.V. abgesagte Fest auf dem Ehrenhof aufzufangen. Das Engagement war beachtlich, so waren Aids-Hilfe Ludwigshafen, Queens of Mannheim, Rhein-Neckar-Theater, AK Queer Grün, SPD Queer, RosaKehlchen, PLUS Rhein-Neckar, Kosi.ma, ILSE Rhein-Neckar, VISIT Mannheim, Gay & Grey, gut so, PaWs und Fetisch Pub Crawl, Transtreff Mannheim und die DGB Jugend, so wie viele weitere ehrenamtliche Einzelpersonen involviert.
Mit einer Kundgebung auf dem Alten Messplatz sorgten wir gemeinsam für einen politischen und kulturellen Ausklang der Demonstration. Trotz Starkregen, Gewitter und abgebrochener CSD Parade kamen tausende CSD-Teilnehmer*innen auf den Messplatz, um sich gemeinsam für die Sichtbarkeit der queeren Community einzusetzen.
Unter Beteiligung von vielen Gruppen aus der Region gab es am Samstag auf der Monnem Pride Infostände, Rede- und Kulturbeiträge. So wurde ein Ort geschaffen, an dem wir als Community nach der Demo unsere Gemeinschaft stärken konnten – abseits von Kommerz.
Kulturelle Beiträge von Künstler*innen und Redner*innen aus der Region schafften unterschiedliche Perspektiven auf Queerness, unsere queere Kultur, die Bedeutung von Allyship und safer spaces spezifisch für trans*Menschen, sowie queere Geschichte. RosaKehlchen, Ilka Kaufmann, LXDario, Aylin K., Baküs Mejri, Gabriel Yunko, Nina Roller, Tino., Purple Suggar und einige mehr. Moderiert von Andrea Chagas und Shayma AlQueer schauten wir auf die weltweite und regionale negative Entwicklung für queere Menschen. Im Beitrag von Aylin K. ging es um die Situation queerer PoC Menschen in Deutschland. Am Beispiel von Uganda machte Andrea Chagas deutlich, wie problematisch die politische Lage für zahlreiche Menschen aus der Community weltweit ist. Zu diesen Ländern zählt auch Indien, wo es die queeren Menschen auch schwer haben, um Anerkennung zu kämpfen. Umso schöner war der Anblick von Mandeep und Xinjie, als sie mit einem Stück indischer Kultur, dem Tanz Bhangra, auf der „Monnem Pride“-Kundgebung Queerness feierten. Auch LXDario brachte sein Herkunftsland, die Dominikanische Republik, nach Mannheim und tanzte mit uns Bachata und Merengue. Die RosaKehlchen ein schwuler Männerchor, sorgten für gute Stimmung. Doch nicht nur das, gleichzeitig war ihre Performance auch von politischer Bedeutung. Im Jahr 2000 mussten sie sich mit einer Klage den Eintritt in den Badischen Sängerbund erkämpfen, der ihnen zuvor verweigert wurde. Auch wenn einige Gruppen unserer Community inzwischen in Teilen große Akzeptanz in verschiedenen Bereichen erfahren, ist nichts davon selbstverständlich. Tino. begeisterte mit seinen queeren Songs und auch LXDario, Purple Suggar und Grace Floor zeigten eine spontane Ballroom Performance. Gabriel Yunko und Nina Roller gingen auf die Herausforderungen und Schwierigkeiten ein, die es bringt queer und religiös – jüdisch oder christlich – zu sein und gleichzeitig im Glauben eine Heimat zu finden.
Der Messplatz wurde am Samstag für ein paar Stunden ganz magisch: zu einem Ort des Zusammenhalts, der Gemeinsamkeiten in all der Unterschiedlichkeiten und einem Ort der Stärkung.
Was mensch danach in Mannheim noch unternehmen konnte, wurde im Monnem Pride Guide festgehalten.
Und so zeigt sich, was ein Ort wie das Queere Zentrum in Mannheim, das seit 2 Jahren in den Mannheimer Quadraten einen festen Ort für Sichtbarkeit, Austausch und Vernetzung für queere Menschen betreibt, hervorbringen kann.